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Erfrischungen .DAMASCUS. 29. Route. 495 und die Gedärme entfernt hat, auf die Schultern und trägt sie in
sein Verkaufslocal. Die Bäckerläden sind interessant zu beobach-
ten
. Die dünnen Brodfladen werden an den tannûr (den Ofen) an-
geklebt
. Das Brod isst der Orientale am liebsten warm; die Fladen
werden nach dem Gewicht verkauft, oder auch einzeln zu 10 Para.
Der Junge, welcher sie herumträgt, ruft beständig rezzâk,
o Nahrungsspender (d. h. o Gott, der du mir dadurch, dass die
Leute mir meine Waare abkaufen, meinen Unterhalt zukommen
lassest), oder ʿabul’aschara = das von 10 Para. Man sieht etwa
auch einen mildthätigen Muslim einige Brode für die Hunde kaufen
und sie an diese vertheilen. Neben dem gewöhnlichen Brod wird
feineres Gebäck herumgetragen: so die berâzik, dünne, mit Butter
und Trauben syrupbestrichene und mit Sesam bestreute Weizenbrode.
Der Verkäufer ruft: allâh er-râzik, yâberâzik, Gott ist der Ernährer,
B.; oder akel es-snûnû, Schwalbenspeise, d. h. Speise für zarte Mäd-
chen
. Während des Fastenmonats Ramadan wird besonders viel von
feinem Gebäck und Süssigkeiten verzehrt. Es gibt in Damascus sehr
viele Pasteten- und Zuckerbäcker; auf ihren langen Ladentischen
sind Fläschchen, die statt des Korkes mit Citronen oder bunten Eiern
zugedeckt sind und eine Menge gewürzige, süsse und pikante Tränk-
chen
, Gelees und Fruchtsäfte enthalten, ausgestellt; die Limonaden
werden mit Schnee aus dem Antilibanus gekühlt (20 Para das Glas).
In den Läden der Esswaarenhändler bemerkt man häufig schöne
kupferne Schüsseln mit verschlungenen Inschriften; diese Gefässe
sollen alle aus der Zeit des Bibars stammen (S. 488). Durch die
Strassen bahnt sich der Träger von Erfrischungen den Weg; er
trägt einen zweihenkligen weiten aber enghalsigen thönernen Krug
oder ein Glasgefäss auf dem Rücken; in den Händen hält er mes-
singene
Tassen, mit denen er klappert; dazu ruft er seine Waare
aus: berrid ʿalâ kalbak, erfrische dein Herz; itfi el harâra, lösche
die Hitze; so der Limonaden- und Zuckerwasserverkäufer. Der Ver-
käufer
des djullâb (Rosinenwasser) ruft: muʿallal, yâweled, gutge-
klärt
, mein Kind u. a. Der Verkäufer des chuschâf, eines aus
Rosinen, Orangen, Aprikosen etc. bereiteten Getränks ruft, um
die Kälte seiner Waare anzupreisen: bâlak snûnak nimm deine
Zähne in Acht. Der Verkäufer des Süssholztrankes schenkt aus
einem Ziegenschlauch, wie der Verkäufer des gewöhnlichen unver-
mischten
Trinkwassers. Interessant ist der sogen. sebîl, wobei
jemand, der ein gutes Werk thun will, dem Wasserträger den Preis
des Inhalts seines Schlauches bezahlt, damit er denselben unent-
geltlich
vertheile. Man wählt dazu Leute, welche eine gute Stimme
haben; diese rufen dann fortwährend ʿatschân, es-sebîl, o
Durstiger, die Spende.

Auch alle Arten Früchte werden auf solche Weise ausge-
rufen
, d. h. selten beim Namen genannt, sondern höchst originell
umschrieben. Viele Gemüse werden in Essig oder Salzwasser ein-
gelegt
und häufig in hölzernen Behältern zu Esel durch die Strassen